Unterstützung der Nachhaltigkeit im indonesischen Zinnbergbau
Land / Region: Asien, Indonesien
Projektanfang: 09.05.2017
Projektende: 30.06.2019
Projektstand: 25.06.2019
Quelle: BGR
Indonesien ist neben China der weltweit größte Zinnproduzent. Deutschland deckt zurzeit circa ein Viertel seines Bedarfs an importiertem Raffinadezinn aus Indonesien. Die Gewinnung von Zinn erfolgt in Indonesien zumeist auf den „Zinninseln“ Bangka und Belitung. Neben der legalen Produktion findet die lokale Förderung häufig auch im informellen Kleinbergbau statt. Dieser hinterlässt großflächig gestörte Landschaften, die nahezu kein land- oder forstwirtschaftliches Nutzungspotential bieten. Die gerodeten Flächen unterliegen hohen Erosionsrisiken und bedingen zudem Überflutungsrisiken an anderer Stelle. Auch die Flächen, die im legalen Zinnbergbau gesetzeskonform rekultiviert wurden, werden häufig nachträglich durch die informelle Förderung im Kleinbergbau beeinträchtigt. Damit ist die Problematik der fehlenden Rekultivierung im informellen Kleinbergbau eines der zentralen Themen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der indonesischen Zinnförderung.
Das Pilotprojekt „Unterstützung der Nachhaltigkeit im indonesischen Zinnbergbau“ stellt eine Kooperation zwischen BGR und indonesischem Bergbauministerium dar, die den Wissensaustausch zum Thema nachhaltige Rekultivierung zum Ziel hat. Teilnehmende Partner umfassen die Provinzregierung Bangka Belitung, den staatlich kontrollierten Zinnproduzenten PT Timah, lokale Universitäten sowie Gemeinden und Gemeindeentwicklungsorganisationen. Das Projektprinzip basiert auf der Mobilisierung und Verbreitung der Expertise örtlicher Akteure.
Das Pilotprojekt fokussiert auf folgende Kernaspekte:
- Beispielhafte Rekultivierung einer 18,7 ha großen, vom informellen Zinnbergbau gestörten Pilotfläche auf der Insel Bangka
- Entwicklung eines Handbuchs zu den derzeit besten verfügbaren Verfahrensweisen im Bereich der Rekultivierung des alluvialen Zinnbergbaus (onshore)
- Förderung des Wissensaustauschs zwischen BGR und indonesischen Partnern
Quelle: BGR
Die Pilotrekultivierung umfasst sowohl technische als auch sozio-ökonomische Aspekte. Somit wird einerseits ein Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet, andererseits die wirtschaftliche Entwicklungsperspektive der lokalen Gemeinde durch die Nutzung der rekultivierten Fläche gestärkt.
Partner: Ministry of Energy and Mineral Resources of the Republic of Indonesia
Literatur: