Labore und Aufbereitungstechniken
Mikrofossilien gehören verschiedenen Tier- und Pflanzengruppen an, die meist im Meer, aber auch im Süßwasser oder auf dem Land lebten. Nach ihrem Tod wurden sie auf dem Meeresboden oder auf dem Grund von Flüssen, Seen und Mooren zusammen mit Sedimentpartikeln abgelagert. Vor der wissenschaftlichen Bearbeitung müssen daher die Mikrofossilien erst im Labor aus dem Sediment „befreit" werden.
Je nach dem Aufbau der Schale oder des Skeletts der Organismen, bestehen die Mikrofossilien aus unterschiedlichen Substanzen wie Kalk, Silikat, Calciumphosphat oder organischem Material. Daher sind für spezifische Aufbereitungsgänge verschiedene Labore erforderlich:
- Kalkige Mikrofossilen wie Foraminiferen oder Ostrakoden sowie Organismen der Mesofauna werden in der Regel im Mikrofossil-Labor (Schlämmlabor) durch Schlämmung mit Wasser und Wasserstoffperoxid und anderen Techniken aufbereitet. In den Rückständen befinden sich auch pflanzliche Reste wie Megasporen, Samen oder Holz.
- Viele pflanzliche Mikroorganismen wie Dinozysten, Pollen und Sporen (Palynomorphe) haben eine organische Hülle. Diese Fossilien werden im Palynologie-Labor meist durch den Einsatz von Salz- und Flusssäure gewonnen.
- Coccolithophoriden und Reste von sehr kleinen Organismen mit kalkhaltigen Stützstrukturen gehören zum Kalknannoplankton. Man präpariert sie im Nannofossil-Labor mit Hilfe einer basischen Lösung aus Ammoniak und mit Kalziumkarbonat gesättigten deionisiertem Wasser.
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