BGR-CCOP Internationale Trainingskurse zu risiko-sensitiver Raumplanung
Land / Region: Ost- und Südost-Asien
Projektanfang: 01.07.2016
Projektende: 31.01.2019
Projektstand: 31.01.2019
Vertiefung der fachlichen Kompetenz von Projektpartnern in Ländern der Technischen Zusammenarbeit durch Aus- und Fortbildung in risiko-sensitiver Raumplanung im subnationalen / nationalen / transnationalen Maßstab
Die BGR in Kooperation mit dem Coordinating Committee for Geoscience Programms in East and Southeast Asia (CCOP) unterstützt staatliche Institutionen in EZ-Partnerländern in Ost- und Südost-Asien durch Trainingskurse auf dem Gebiet der risiko-sensitiven Raumplanung im subnationalen / nationalen / transnationalen Maßstab.
Die Trainingskurse sind Teil einer entwicklungspolitischen Maßnahme, die die BGR im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Zeitraum 2016 - 2018 umsetzt.
Die Kurse werden in Thailand, den Philippinen (jeweils im Jahr 2017) und in Vietnam (im Jahr 2018) stattfinden.
Die geplanten Fortbildungsveranstaltungen führen eine Reihe von vergleichbaren Kursen fort, die in den Jahren 2013 - 2015 erfolgreich in Lateinamerika durchgeführt wurden (mehr).
Die Trainingskurse vermitteln theoretische Grundlagen und speziell praktische Fertigkeiten zur raumbezogenen Analyse von Naturgefahren und die von ihnen ausgehenden Risiken für die Bevölkerung und essentielle Infrastruktureinrichtungen, wie z.B. das Straßennetz, Brücken, Schulen und Krankenhäuser (Abb. 1).
Die zu analysierenden Risiko-Expositionen für die regional relevanten Naturgefahren Erdbeben, Vulkanausbrüche, Massenbewegungen und Überschwemmungen (Abb. 2, siehe auch Beispiel Distrikte Mansehra und Torghar) ermöglichen die Ableitung wichtiger Informationen sowohl für eine präventive Minderung des Naturkatastrophen-Risikos als auch für ein verbessertes Naturkatastrophen-Management. Risikoanalysen sind Kernelemente einer nachhaltigen Raum- und Entwicklungsplanung, da potentielle Risiken zunächst erkannt und bewertet werden müssen, bevor sie im Rahmen der risiko-sensitiven Raumordnung in Landnutzungspläne und Stadtentwicklungspläne einfließen können.
Die Trainingsmaßnahmen verbinden multidisziplinäre Fachleute mandatierter Institutionen der Raumplanung, der Katastrophenprävention sowie der Zivilverteidigung und fördert somit auch eine aktive Kommunikation und Vernetzung der relevanten Behörden innerhalb und zwischen den CCOP-Mitgliedsstaaten.
Die BGR setzt mit diesen Trainingskursen ihre Bemühungen fort, die nachhaltige Raum- und Entwicklungsplanung unter Berücksichtigung von natürlichen Gefahren und Risiken als Teil der staatlichen Daseinsvorsorge in den EZ-Partnerländern zu stärken. Sie unterstützt damit auch die Anstrengungen der betroffenen CCOP-Mitgliedsstaaten, die im Sendai-Rahmenplan zur Minderung des Katastrophen-Risikos 2015 - 2030 genannten prioritären Aktivitäten umzusetzen und leistet damit auch einen Beitrag zur Erreichung der ‚Sustainable Development Goals (SDG’s)‘.
Detaillierte Informationen zu den drei Trainingskursen finden Sie hier:
1. Trainingskurs in Bangkok/Thailand (20.02. – 02.03.2017)
2. Trainingskurs in Manila/Philippinen (18.09. – 28.09.2017)
3. Trainingskurs in Hanoi/Vietnam (12.11. - 22.11.2018)
1. Trainingskurs in Bangkok/Thailand
Der erste Trainingskurs fand im Zeitraum vom 20.02. – 02.03.2017 in Bangkok/Thailand statt. Der Kurs wurde gemeinsam von der BGR und dem Technischen Sekretariat des Koordinierungskomitees für die Umsetzung geowissenschaftlicher Programme in Süd- und Südostasien (CCOP) organisiert und umgesetzt. Darüber hinaus wurde die Durchführung vom Department of Mineral Resources (DMR), dem thailändischen Geologischen Dienst, unterstützt. Die 15 Teilnehmer des Trainingskurses aus sieben Ländern (Indonesien/Papua-Neuguinea, Kambodscha, Laos, Myanmar, Philippinen, Thailand, Vietnam) repräsentieren Institutionen unterschiedlicher Fachrichtungen (z.B. Geowissenschaften, Raumplanung, Umwelt, Bauwesen) mit einem nationalen Mandat, geowissenschaftlich fundierte Risikobewertungen gegenüber Naturgefahren umzusetzen (Abb. 3 & Abb. 4). In den Kurs war eine eintägige Exkursion in die ehemalige Hauptstadt des siamesischen Königreiches Ayutthaya eingebettet (Abb. 5). Diese UNESCO-Weltkulturerbestätte wurde im Jahr 2011 massiv durch Überflutung geschädigt. Im Rahmen eines ‚Mega Flood Workshops‘ unter Schirmherrschaft des Gouverneurs der Provinz Ayutthaya, seine Exzellenz Sujin Chaichumsak (Abb. 6), wurden die lokalen Maßnahmen zur Minderung des Überflutungsrisikos durch Repräsentanten der Provinz-Regierung umfassend erläutert und diskutiert.
2. Trainingskurs in Manila/Philippinen
Der zweite Trainingskurs wurde im Zeitraum vom 18.09. – 28.09.2017 in Quezon City/Philippinen durchgeführt. In die Vorbereitung und Umsetzung des Kurses waren das Technische Sekretariat des Koordinierungskomitees für die Umsetzung geowissenschaftlicher Programme in Süd- und Südostasien (CCOP), der Geologische Dienst der Philippinen (MGB) und das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) intensiv eingebunden.
Die 15 Teilnehmer des zweiten von drei Trainingskursen aus acht Ländern repräsentieren Institutionen unterschiedlicher Fachrichtungen (z.B. Geowissenschaften, Raumplanung, Umwelt, Meteorologie) mit einem nationalen Mandat, geowissenschaftlich fundierte Risikobewertungen gegenüber Naturgefahren zu unterstützen bzw. umzusetzen. Die Kurse stärken insbesondere die praktische Kompetenz und Leistungsfähigkeit relevanter Fachbehörden, Entscheidungsprozesse im Rahmen des präventiven Katastrophen-Risiko-Managements durch belastbare Risiko-Expositionsanalysen zielführend zu verbessern (Abb. 7 und 8).
Der Kurs wurde durch eine zweitägige Exkursion zum Observatorium des Vulkans Taal (Stadt Talisay) ergänzt, um das regionale Frühwarnsystem zur Überwachung der vulkanischen Aktivitäten kennenzulernen. Die lokalen Maßnahmen zur Abwehr von Naturgefahren, z. B. bei Zyklonen, oder Rutschungen wurden durch die Behörde zur Minderung des Naturkatastrophen-Risikos der Stadt Tagaytay vorgestellt und diskutiert (Abb. 9 und 10).
Mehr Informationen finden Sie hier.
3. Trainingskurs in Hanoi/Vietnam
Im Auftrag des Bundeministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die BGR im November 2018 in Hanoi/Vietnam mit dem dritten und letzten Trainingskurs das internationale Kooperationsprojekt ‚BGR-CCOP International Training Courses on Risk-Sensitive Spatial Planning in CCOP Member Countries‘ erfolgreich beendet. Mit dieser Maßnahme unterstützt die BGR insbesondere Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im ost- und südostasiatischen Raum in der Umsetzung der Agenda des globalen Sendai-Rahmenprogramms 2015 - 2030 zur Minderung des Naturkatastrophen-Risikos. Am aktuellen Trainingskurs nahmen 13 Vertreter verschiedener Fachrichtungen (z. B. Geowissenschaften, Raumplanung, Umwelt) aus neun Ländern teil (Abb. 11 und 12). Ihre Institutionen haben auf nationaler Ebene die Aufgabe, geowissenschaftlich fundierte Risikobewertungen gegenüber Naturgefahren zu unterstützen bzw. umzusetzen. Die Fortbildung stärkt die praktische Kompetenz, Leistungsfähigkeit und regionale Vernetzung von Fachbehörden bei ihrer Arbeit im Rahmen des präventiven Katastrophenrisiko-Managements. Die Kursaktivitäten wurden durch eine zweitägige Exkursion mit dem Schwerpunkt ‚Massenbewegungen und deren Risiken für die Bevölkerung und Infrastruktureinrichtungen im Sapa-Tal‘ im Nordwesten Vietnams vervollständigt (Abb. 13 und 14).
Der Trainingskurs wurde vom Technischen Sekretariat des Koordinierungskomitees für die Umsetzung geowissenschaftlicher Programme in Süd- und Südostasien (CCOP TS), dem Vietnam Institute for Geosciences and Mineral Resources (VIGMAR), dem General Department of Geology and Minerals of Vietnam (GDGMV) und der BGR gemeinsam organisiert.
Im Rahmen des Projektes wurden im Zeitraum 2017 - 2018 in drei Kursen (Bangkok/Thailand, Quezon City/Philippinen und Hanoi/Vietnam) insgesamt 43 Teilnehmer staatlicher Behörden aus zehn Ländern geschult.