Vitrinitdatenbank
Land / Region: Deutschland
Projektanfang: 01.01.1986
Projektstand: 30.08.2005
Dispers im Sedimentgestein verteilte Relikte fossiler Pflanzen, sog. Vitrinite, spiegeln in ihrem Reflexionsvermögen die Temperaturgeschichte wider, die das Wirtsgestein durchlaufen hat und sie dienen damit als eine Art geologisches Thermometer.
Die Temperaturgeschichte eines Sedimentbeckens gehört zu den fundamentalen Parametern für die Beurteilung des Kohlenwasserstoffbildungspotentials. Die Bestimmung des Reflexionsvermögens und damit des Reifegrades (der Maturität) vitrinitischer Partikel ist damit ein unerlässliches Hilfsmittel bei der Erdöl- und Erdgassuche.
Die Vitrinitreflexion dient ferner dazu, die thermische Beanspruchung von Tongesteinen abzuschätzen und damit ihre Eignung als alternative Medien zur Einlagerung radioaktiver Reststoffe zu bewerten. Darüber hinaus bietet sich die Maturitätsanalyse für vielfältige andere geologische und paläothermometrische Fragestellungen an.
Um die für das Gebiet der BRD seit Ende der 1960er Jahre in der BGR erhobenen sowie in der Literatur zugänglichen Daten verfügbar zu machen, wurden diese in einer MS-ACCESS-Datenbank zusammengestellt.
Diese Datenbank beinhaltet die Felder Bohrung/Herkunft, TK25, Rechts- und Hochwerte, z.T. Höhe bezogen auf NN, Teufen, z.T. Tiefe bzgl. NN, Bohrverzeichnis-Nummer des NLfB, Archiv-Nummer der BGR, Stratigraphie und z.T. Lithologie.
Die Vitrinitreflexionsdaten sind differenziert nach Rr und Rmax, z. T. liegen Kennziffern für die Zuverlässigkeit der Reflexionsdaten vor, die sich aus der Qualität der Messobjekte und der statistischen Sicherheit der Messwerte zusammensetzen. Ein letztes Feld nennt die Datenquelle. Die Datenbank umfasst derzeit rd. 12 000 Datensätze.