Abschlussbericht des Projektes KOMPASS zu Salzgrus als geotechnische Barriere ist veröffentlicht, 07.01.2021 Hochradioaktive Abfälle müssen für Zeiträume bis zu einer Million Jahre sicher in tiefen geologischen Formationen eingeschlossen bleiben. Deshalb verfolgen viele Staaten ein Mehrbarrierenkonzept für den Bau eines Endlagers. Neben der technischen Barriere – dem Behälter – und der geologischen Barriere – dem Wirtsgestein – dient die geotechnische Barriere dazu, die verbleibenden Hohlräume nach der Einlagerung der Behälter im Bergwerk zu schließen. Für ein Endlager in einer Salzformation untersucht die BGR dazu Salzgrus als Verfüllmaterial. In lockerer Schüttung weist es zunächst eine hohe Durchlässigkeit auf und erlaubt es Korrosionsgasen und Lufteinschlüssen zu entweichen, was unerwünschte Porenüberdrücke verhindert. Sowie das umgebende Salz durch seine Kriecheigenschaften die Grubenhohlräume durch die Gebirgsspannungen schließt, kompaktiert das lose Salzgrus, baut einen Gegendruck auf, wird undurchlässig und umschließt den radioaktiven Abfall dicht. Mit der Veröffentlichung eines Abschlussberichtes (grs-608.pdf) ging nun das Verbundprojekt „Compaction of Crushed Salt for the Safe Containment“ (KOMPASS) zu Ende. Der Bericht steht damit in einer langen Reihe guter Kooperationsarbeiten. Er trägt erneut zu einer stetigen Verbesserung von Stoffgesetzen, Langzeit-Modellierung und zur technisch schwierigen Charakterisierung von hochgradig kompaktiertem Salzgrus bei. Zugleich zeigt er, wie Laborversuche und numerische Berechnungen eine natürliche Kompaktion noch genauer nachbilden können. Geplant ist daher ab Mitte des Jahres 2021 das Anschlussprojekt „KOMPASS II“. Die Verbundpartner sind neben der BGR erneut die Sandia Laboratories (USA), das Institut für Gebirgsmechanik Leipzig, die Technische Universität Clausthal und die Gesellschaft für Reaktorsicherheit. |