Die BÜK200 - Ein Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern
Anlass, Ziele, Zusammenarbeit
In zunehmendem Maße werden auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene flächendeckende, hoch auflösende und standardisierte Informationen zur Verbreitung und Vergesellschaftung von Böden und ihren Eigenschaften benötigt. Diese Daten werden hauptsächlich zur Beantwortung von Fragen angefordert, die Nutzungspotentiale und -risiken, Maßnahmen des Bodenschutzes und den Klimaschutz betreffen. Dieser Bedarf an Bodenflächendaten soll durch die Bodenübersichtskarte 1:200.000 (BÜK200) gedeckt werden.
Die Erstellung der BÜK200 geht auf eine Absichtserklärung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aus dem Jahr 1990 zurück: „Im Hinblick auf den Grad räumlicher Differenzierung des Bodeninformationssystems ist eine boden- und standortkundliche Aufnahme im Maßstab 1:25.000 unverzichtbar, aber sehr zeit- und arbeitsaufwendig. Deshalb ist beabsichtigt, als Übergangslösung Bodenkarten im Maßstab 1:200.000 zu erstellen“ (Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, BMU, 1990). Auf Initiative des BMU empfiehlt der Bund/Länder-Ausschuss Bodenforschung (BLA-GEO) der BGR im Jahr 1995 ausdrücklich die Herausgabe einer Bodenübersichtskarte in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Diensten (SGD). Mit dem am 01.03.1999 in Kraft gesetzten Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG, 1998) wurde gemäß §19 (2) der Aufbau eines (einheitlichen) länderübergreifenden Bodeninformationssystems ermöglicht, dessen wichtigste Grundlage die BÜK200 bildet.
Die Erstellung der BÜK200 hat das Ziel, auf der mittleren Maßstabsebene erstmals eine länderübergreifende, einheitliche und damit vergleichbare Datenbasis für die Beantwortung von Fragen zu Bodennutzung und Bodenschutz zu schaffen. Mit den Daten der BÜK200 soll es möglich sein,
• Bodenfunktionen (z.B. Puffer und Filter),
• Bodenpotenziale (z.B. landwirtschaftliches Ertragspotenzial),
• Bodenbelastungen (z.B. Schwermetallgehalt) und
• Bodengefährdungen (z.B. Erosionsgefährdung)
zu ermitteln und darzustellen.
Die BÜK200 (Flyer) wird von der BGR in enger Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer erarbeitet und zusammen mit der AG Boden des Bund/Länder-Ausschusses Bodenforschung (BLA-GEO) herausgegeben. Während die SGD die fachinhaltliche Verantwortung für die Kartenentwürfe und die zugehörigen Sachdatensätze für die Datenbank tragen, ist die BGR für die Einhaltung der vereinbarten Standards und Richtlinien verantwortlich, um sowohl einheitliche Kartendarstellungen als auch formal richtige und harmonisierte Datensätze sicherzustellen. Die von der BGR geprüften und in die Sachdatenbank aufgenommenen Bodenprofil-Datensätze werden zwischen BGR und SGD gespiegelt, wodurch sichergestellt ist, dass Bund und Länder auf derselben Datengrundlage arbeiten.
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