BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Die neue Bodenkundliche Kartieranleitung

Hauskolloquium am Dienstag, den 15. Februar 2022 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.

Moderation: Thomas Himmelsbach

Bodenkundliche Kartieranleitung

Die Bodenkundliche Kartieranleitung ist seit 1965 das bundesweit einheitliche Werk zur Beschreibung von Böden, ihrer systematischen Einordnung und zur grundlegenden Auswertung der Daten insbesondere im Hinblick auf Bodenwasserhaushaltsfragen. Seit 1994 wurden die Verhältnisse in den neuen Bundesländern berücksichtigt. Die letzte, fünfte Auflage (KA 5) erschien 2005. Die jetzige Fortschreibung wurde angestoßen durch neue Wasserhaushaltstabellen, und erhielt zusätzlichen Schub durch letztlich gescheiterte Bemühungen um eine KA 5-Datenstruktur, die vor Augen führte, wie weit einzelne Landes-Bodeninformationssysteme von der KA abweichen. Schließlich gab es Konsequenzen insbesondere menschgemachter Umweltveränderungen, die in der Bodenkartierung berücksichtigt werden müssen, z. B. den Verlust von Mooren nach jahrzehntelanger Entwässerung und Torfschwund. Damit wurde – entgegen den ursprünglichen Ideen – die gesamte KA überarbeitet. Präsentiert werden die wichtigsten Ergebnisse einer über fünf Jahre intensiver Bund-Länder-Zusammenarbeit


Sina Hesse: Die neuen Möglichkeiten zur Bodenbeschreibung

Der Geländeteil der Bodenkundlichen Kartieranleitung beinhaltet eine Zusammenstellung der für die praktische Geländearbeit erforderlichen Grundlagen zur bodenkundlichen Profilaufnahme mit Aufnahmeformblatt bzw. Datenfeldern, Kurzzeichen, den dazugehörigen Definitionen und Erläuterungen. Die Aufnahme der Geländemerkmale ist die Basis für die boden- und substratsystematische Einordnung des Bodenprofils und die Ableitung bodenphysikalischer Kennwerte. In der Neuauflage der Kartieranleitung wurden sowohl Kürzungen und Vereinfachungen, als auch gezielte Weiterentwicklungen und Präzisierungen vorhandener Merkmalslisten vorgenommen. Um die Geländearbeit zu erleichtern und die Qualität der Datenerhebung zu optimieren, wurden die Erscheinungsarten von Merkmalen sowie betreffende Zusatzangaben präzisiert bzw. erweitert.









Einar Eberhardt: Neuerungen in der Boden- und Substratsystematik

Viele Neuerungen in der Boden- und Substratsystematik wurden nicht allein wegen des Fehlens bestimmter Böden oder Kennzeichnungsmöglichkeiten vorgenommen, sondern um nach Jahrzehnten eine systematische Revision vorzunehmen, die sich an Prinzipien orientiert. Die Neuerungen werden vor dem Hintergrund dieser Prinzipien vorgestellt, von den Horizontsymbolen über die Definitionen der Boden(sub)typen der Bodensystematik statt mit Bodenhorizontabfolgen mit diagnostischen Horizonte, bis zum Versuch, die Bodensystematik stärker noch als bisher an bodenbildenden Prozessen zu orientieren. Die Substratsystematik – die den Boden in seinem materiellen Aufbau kennzeichnet – wurde in der Substanz etwas und in ihrer Darstellung stark vereinfacht.

Die Kartieranleitung seit 1965Die Kartieranleitung seit 1965 Quelle: BGR





Axel Lamparter: Die neuen Wasserhaushaltstabellen der Bodenkundlichen Kartieranleitung

Die Wasserhaushaltstabellen der KA6 wurden komplett überarbeitet. Dies war notwendig, weil die Tabellen der KA5 oft in der Kritik standen. Dabei waren weniger die Werte der Tabellen an sich, als die intransparente Entstehung der Werte Anlass für die Kritik. Daher sollten in der Neuauflage alle Wasserhaushaltstabellen dahingehend überarbeitet werden, dass deren Entstehung transparent und nachvollziehbar ist. Dazu wurde eine Datenbank erstellt in der (qualitätsgesichert) bodenphysikalische Daten aus Bund und Ländern zusammengeführt wurden. Auf dieser Grundlage wurden mit verschiedenen Methoden die neuen Tabellen der KA6 abgeleitet.









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